E-Commerce Series Teil 1 Der Start in den E-Commerce

Der Start in den E-Commerce

Diese Artikelserie gibt einen Überblick über Shopsysteme und untersucht die grundlegenden Unterschiede zwischen Shopify und Woocommerce sowie strategische Überlegungen. Diese Serie richtet sich hauptsächlich an Unternehmen, die gerade in den E-Commerce starten. Für eine individuelle Beratung steht der Autor unter sascha@digitalsyndikat.com oder über das Kontaktformular zur Verfügung.

Inhalte dieser Artikelserie:

  1. Grundlagen des E-Commerce-Projekts
  2. Woocommerce vs. Shopify Teil 1: Starten mit Woocommerce
  3. Woocommerce vs. Shopify Teil 2: Starten mit Shopify
  4. Fazit und Ausblick

Dieser erste Artikel stellt grundlegende Faktoren und strategische Überlegungen vor, bevor in den späteren Teilen Woocommerce und Shopify verglichen werden.

Strategie und Zielbestimmung im Online-Handel

Der Start jedes Projekts beginnt mit der Definition von Zielen. Als Agentur ist es wichtig, dass die Ziele SMART formuliert und schriftlich festgehalten werden. Dies schafft ein gemeinsames Verständnis für das Projekt und gibt den Endpunkt, aber nicht den Weg dorthin, vor.

Eine gängige Methode, die von Google stammt, sind OKRs (Objectives & Key Results). Diese Methode eignet sich auch gut für den Einsatz in Software-Projekten. Zunächst werden qualitative Ziele (Objectives) festgelegt, gefolgt von quantitativen Key Results. Ein Beispiel für ein Ziel könnte sein, einen kleinen Online-Shop selbstständig zu betreiben.

Passende Key Results könnten sein:

  • Eine Umsetzung mit Woocommerce für unter 1000 Produkte
  • Verbindung mit dem Abwicklungssystem Billbee
  • Auslegung auf einen monatlichen Traffic von 10.000 Unique Usern

In einem weiteren Schritt könnte man das Marketing betrachten und beispielsweise das Ziel „Schwerpunkt auf Social Media Marketing“ festlegen. Die dazu passenden Key Results könnten sein:

  • Integration von Social Media-Kanälen wie Facebook, Instagram, Twitter und WhatsApp
  • Verbindung mittels eines Cross-Posting-Plugins
  • Installation von Tracking-Systemen wie Google Analytics, Hotjar und Facebook Tracking Pixel
  • Integration von Facebook Marketplace

Mittels OKRs lassen sich die Anforderungen und ihre technische Erfüllung sehr gut definieren. Möglich ist es, dieses auch ganz traditionell über ein Lasten- und ein Pflichtenheft zu erarbeiten. Dabei werden den meist gemeinsam definierten Anforderungen im Lastenheft vom Entwicklerteam im Pflichtenheft die Umsetzung dieser Anforderungen dargelegt. Die Verwendung agiler Software Entwicklungsmethoden wie SCRUM oder Design Thinking ist ebenso möglich, OKRs werden auch dazu gezählt. Ob es bei einem Projekt wie einem Online Shop sinnvoll ist, kommt stark auf den Umfang und die technische Schöpfungshöhe an. Tendenziell ist es gerade für den Einstieg in den E-Commerce nicht nötig, da die Entwicklungsziele und Schritte wohl bekannt sind und sich nicht gravierend unterscheiden. Letztendlich ist dieses jedoch Einzelfall abhängig und In jedem Fall ist es bei einem E-Commerce Projekt enorm wichtig, den Umfang und die verwendete Management Methodik im Voraus zu bestimmen und die Ausgangssituation zu klären.Ein etabliertes Ladengeschäft mit einer bestehenden Kundenbasis und einem profitablen Geschäft ist in einer anderen Situation als ein Startup mit einem neuen, für den Endkunden unbekannten Produkt. Von dieser Situation aus ist eine E-Commerce Strategie zu erarbeiten. Denn auch online gilt, dass viele Wege nach Rom führen – nur nicht für jeden.

Beispiele Anker und Notebooksbilliger – verschiedene Wege, großer Erfolg

Neben einer großen Zahl an gescheiterten Projekten gibt es eine unglaubliche Anzahl an Strategien, die erfolgreich sein können. Einige Beispiele aus der Elektronik Branche:
Notebooksbilliger.de war mit einer Fachgeschäft Positionierung zu einer Zeit mit Latops erfolgreich, als Amazon eigentlich das komplette Geschäft mit Notebooks online übernommen hatte und als unschlagbarer Riese galt. Während der Markt gleichzeitig hochkompetitiv war und finanzstarke Offline-Player wie Media Markt, Saturn und Co. sich in Rabattschlachten um Kunden stritten. Der eigene Webshop diente als Basis für eine clevere Multichannel Marketing Strategie mit Flagship Stores, einer starken Online Offline Integration sowie fairen Preisen und gutem, kuratiertem Content.

Nahezu gleichzeitig wählte Anker im selben, hart umkämpften Elektronik Zubehör Markt eine gänzlich andere Strategie. Über die Reichweite von Amazon wurde mittels Fulfilled by Amazon eine starke Brand aufgebaut. Die Differenzierung zum Wettbewerb erfolgte Produkt- & Produktionsseitig sowie in der Brand. Der Schritt zum eigenen Webshop erfolgte erst später im Nachrang, und auch heute noch bildet Amazon einen Grundpfeiler des Absatzes.

Beide Unternehmen sind im Elektro-E-Commerce höchst erfolgreich, haben jedoch eine gänzlich andere Strategie verfolgt.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass gerade junge Unternehmen ohne bekannte Brand und Reichweite die Positionierung auf einer Plattform wie Amazon oder Ebay in Erwägung ziehen sollten.

Je breiter die Kundenbasis bereits ist und je stärker die eigene Marke, desto eher sollte man auf eigene Shopsysteme zurückgreifen. Die Gründe sind Kundenbindung, Kontrolle, Abhängigkeiten von großen Playern, und weitere, die den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Letztendlich entscheiden Sales

Der wichtigste Punkt vor der Entscheidung für ein Shopsystem ist eine genaue Betrachtung der Marketing- & Sales Channels. Dieser Punkt wird gerade beim Einstieg in den E-Commerce massiv unterschätzt. Ohne entsprechendes Budget und Expertise gehen Shops in den Tiefen des Internets unter. Es ist daher essentiell vor dem Projektstart die Channels zu analysieren und zu testen. Denn auch online ist Verkaufen harte Arbeit und heutzutage kommt kein Sale von alleine. Wir bei Digitalsyndikat betrachten deshalb vor jedem Shop Projekt den Marketing Plan.

Operations – wichtig aber oft unterschätzt

Als letzter Punkt sei hier die Betrachtung der operativen Abwicklung aufgeführt. Gerade bei dem Einstieg in den Online Handel wird die eigentliche Ausführung oft übergangen, was im Erfolgsfall dann zu Problemen und schlechter Reputation der Brand führt.

Einige Überlegungen zur Warenwirtschaft, Lagerhaltung,  Payment, Versand, Retouren und Fulfillment sollte man anstellen. Auch in Bezug auf Skalierbarkeit und Profitabilität sind zumindest grobe Planungen anzustellen. Wir haben es mehr als einmal erlebt, dass operative Probleme den Gründern den Erfolg verhagelt haben, sei es durch ausufernde Kosten oder lange Lieferzeiten. Diese Probleme sind vermeidbar, denn sie sind bereits gelöst und können mit vorausschauender Planung umgangen werden.

Mit unseren Kunden gehen wir vor Projektstart im Digitalsyndikat Onboarding Prozess auf diese Punkte ein und beraten dazu strategisch und operativ.

Für eine Beratung zu Ihrer Online- & Digitalen Strategie schreiben Sie mir einfach eine E-Mail an sascha@digitalsyndikat, nutzen Sie unser Kontaktformular oder kontaktieren Sie uns via einen der Social Media Channels.

Im nächsten Teil der Serie stellen wir das beliebte, auf WordPress basierende Shopsystem Woocommerce vor.

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Sascha Ganser
Gründer Digitalsyndikat

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