E-Commerce Series Teil 4 – Ausblick

Über Woocommerce und Shopify hinaus

In den ersten drei Teilen wurden die Grundlagen von E-Commerce und Online Shop Projekten beleuchtet sowie die beiden “Einsteiger” Lösungen Woocommerce und Shopify verglichen. Obwohl beides sehr professionelle Lösungen sind, die weit und lange genutzt werden können, haben sie in gewissen Punkten ihre Grenzen. In Ergänzung zu Teil 1-3 zeigt dieser Artikel die darüber hinausgehenden Lösungen auf und betrachtet die Schwächen von Shopify und Woocommerce.

 Limitationen von Woocommerce und Shopify
Während die beiden diskutierten Lösungen die Kundenseite sehr gut abdecken, mit schönen Frontends, guter UX und guter cross device Darstellung, so haben sie ihre Schwächen im Bereich der Geschäfts- & Prozessseite des E-Commerce. Beispielsweise kann die Versandlogistik und Warenwirtschaft bei beiden via Billbee oder einem anderen Tool abgebildet werden, und es auch für die Lagerhaltung und Verfügbarkeit Lösungen gibt, so wird es spätestens wenn es um Produktionsprozesse, Produktionslogistik, Recycling Logistik, Retourenlogistik, und v.a. um das Thema ERP, Planung und Einkauf geht, schnell finster. Es ist theoretisch möglich sich Lösungen zu basteln, um einzelne Themen abzubilden, das Ergebnis wird jedoch immer eine sehr individuelle, fehleranfällige Lösung sein, die schwer zu unterhalten, komplex, rechtlich schwierig und kaum updatebar ist.

De facto ist das der Zeitpunkt, an dem es sich lohnt, in eine umfassendere nicht nur Shopsoftware zu investieren.Auch wenn es große Shops mit vielen Produkten und SKUs auf Woocommerce oder Shopify Basis gibt, so gibt es doch Grenzen, an denen beide Systeme Sinn machen. Bei Woocommerce geht es dabei vor allem um die Performance Themen, Ladezeiten, und den Umfang der Webseite. Technisch ist es mit entsprechenden Handlungen z.b. der Optimierung der Datenbank, des Cachings und der Server sicherlich möglich auch umfangreiche Sortimente abzubilden, aber der Einsatzbereich entspricht einfach nicht mehr dem Anwendungsfall “Wordpress”.

Um es mit dem Fahrzeugbau zu vergleichen: Natürlich kann man einen Golf tunen und ihn wahlweise in einen Sportwagen oder ein geländegängiges Auto verwandeln. Allerdings kann man als Basis auch gleich einen Sportwagen wie einen Porsche verwenden, oder im anderen Fall eben einen Geländewagen und dann diese tunen. Bei Shopify scheitert man weniger an der Produktanzahl  – viele Dropshipper betreiben Shopify Shops dank der Oberlo Anbindung mit extrem hohen Produktzahlen, sondern eher an der Preisgestaltung. Ab einem gewissen Umsatzvolumen gewähren Zahlungsdienstleister etc. enorme Rabatte für die Abwicklung, eigene Sicherheitssysteme werden relevant und die Abbildung des gesamten Geschäfts ist in einem System wie Shopify nicht möglich. Neben den Kosten stehen Abhängigkeitsverhältnisse und damit das Risiko einer Verwendung von Shopify im Weg. Dazu hat Shopify zwei gravierende Nachteile.

Der erste ist, dass es datenschutzrechtliche Probleme mit der DSGVO und dem Betrieb aus Deutschland gibt. Man befindet sich also jederzeit in der Situation, das ein übereifriger Anwalt, ein verärgerter Kunde oder ein durchtriebener Wettbewerber die Datenschutzbehörden einschalten können, die dann anhand nicht ganz nachvollziehbarer Kriterien mittels Bußgeldandrohung das Thema erledigt.

Der zweite gravierende Nachteil ist die Kontrolle eines wesentlichen Teils deines Unternehmens. Aber einer gewissen Größe benötigt man einfach ein eigenständiges Shopsystem.Wo Shopsysteme PunktenBetrachten wir große E-Commerce Shop Systeme wie Magento, Shopware, JTL und weitere so Punkten diese mit einer viel größeren Abdeckung von Prozessen und Geschäftsabläufen. Die Skalierbarkeit ist in der Regel deutlich besser und es stehen wesentlich mehr Funktionen zur Verfügung. Betrachtet man z.b. den Punkt Lieferantenmanagement, Inventar- & Lagerverwaltung, oder die Integration von Service Systemen. Für die Planung und Steuerung des Unternehmens liefern reine Shopsysteme deutlich mehr Funktionen, sodass ERP und Business Intelligence auch in der Lösung abgebildet werden können. Dieser deutlich größere Funktionsumfang hebt die Systeme deutlich von den Einsteiger-Systemen ab und verschlankt die Prozesse sowie Tools deutlich. JTL ist beispielsweise eine Warenwirtschaftssoftware, die dann zu einem vollen Shop erweitert wurde. Der Fokus lag dabei auf dem Betrieb und den Prozessen eines Onlineshops. Im selben Bereich punktet Magento gegenüber Shopify und Woocommerce. Betrachten wir Beispielsweise einen Bestellprozess: Eine Menge an X Produkten liegt verteilt auf Lager, mit welchem Vorlauf und welcher Sales Erwartung können wir kalkulieren, um so zu bestellen das wir weder trocken laufen und nicht liefern können, noch das wir massig Kapital binden oder die Bestell- & Lieferkosten in die Höhe treiben. Dies abzubilden und einzustellen ist mit den großen, reinen E-Commerce Systemen möglich, aber eine natürliche Grenze für Shopify und Woocommerce.

 Kosten

Während Shops mit Woocommerce und Shopify für vierstellige Preise vernünftig umsetzbar sind, befindet man sich bei Systemen wie Magento, Shopware oder JTL sehr schnell im 5-stelligen Bereich. Unter 5000€ ist eine Umsetzung mittels einer Agentur kaum möglich und sollten Sie dafür ein Angebot vorliegen haben,  ist die Validität dieses Angebots zu prüfen. Die Unterhaltskosten spielen eine Rolle, sowie die Verfügbarkeit von Entwicklern. Man kann komplett mit einer Agentur arbeiten, es macht aber Sinn, inhouse zumindest eine Person zu haben, die das System versteht und auf Level mit der Agentur kommunizieren kann.

Shopware auf dem Vormarsch

Gerade für den deutschen Markt ist die deutsche Entwicklung Shopware auf dem Vormarsch. Sie hatte aufgrund eines missglückten Updates von Version 5 auf Version 6 zwischenzeitlich etwas an Popularität verloren. Mittlerweile ist Shopware 6 jedoch eine sehr gute Software und wird zurecht beliebter.  Im Gegensatz zu Magento ist sie von der Entwicklung her weniger aufwändig, verwendet kein eigenes Framework (wie Magento mit seinem Zend Framework) und ist aufgrund der deutschen Herkunft auf die hiesigen Datenschutzbestimmungen sowie die DSGVO zugeschnitten. Unsere Entwickler des Digitalsyndikats sind Fans von Shopware, da es eine gute Funktionalität für einen vertretbaren Entwicklungsaufwand bietet und darüber hinaus Entwickler Freundlich ist. Es gibt eine gewachsene Community an Supportern und einen stetige Weiterentwicklung.

Wir bei Digitalsyndikat beraten und setzen in Lösungen in verschiedenen Shopsysteme um. Für eine Beratung zu ihrem E-Commerce Projekt schreiben sie mir einfach eine E-Mail an sascha@digitalsyndikat, nutzen sie unser Kontaktformular oder kontaktieren sie uns via einen der Social Media Channels. Sollten wir in einem passenden oder gewünschten Shopsystem keine Erfahrung haben, so können wir ihr Projektmanagement übernehmen und dieses durch unsere Partneragenturen umsetzen lassen.

Sprechen Sie mit uns, wir freuen uns darauf.

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Sascha Ganser
Gründer Digitalsyndikat

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